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COBOL - ein lebendes Fossil

Hier entsteht ein kleines COBOL Habitat

Was ist COBOL (Common Business Oriented Language)?

Die langweilige Erklärung ist, dass es sich um eine sehr alte Programmiersprache handelt, die in einigen Bereichen immer noch Verwendung findet. Vor allem auf Großrechnern, z.B. von Versicherungen und Behörden ist sie noch zu finden.
COBOL wurde bereits Ende der 1950er Jahre entwickelt. Nein, es ist kein Tippfehler, und ja es gab damals schon Computer, nur passten die nicht in die Hosentasche, wie ein Smartphone, sondern füllten ganze Räume.

Die etwas lustigere Erklärung ist folgende:
COBOL ist ein lebendes Fossil. Fertig :)

Für den Fall, dass Sie nicht wissen sollten, was ein lebendes Fossil ist, folgt hier ein Auszug der Definition von Wikipedia:
Lebende Fossilien sind Arten oder Artengruppen (Taxa), die sich mehr oder weniger unverändert über geologisch lange Zeiträume erhalten haben. [...]
Sowohl pflanzliche als auch tierische Organismen, die über Millionen von Jahren nachweisbaren Strukturen unverändert geblieben sind, was durch fossile Funde belegt werden kann, gelten als lebende Fossilien.
Oft handelt es sich um Arten, die in Habitaten vorkommen, in denen sie über lange Zeiträume wenig Veränderung und somit einem geringen Selektionsdruck ausgesetzt waren. Jedoch spielt die Abwesenheit von Nahrungskonkurrenten oder Feinden ebenfalls eine Rolle.

OK, gehen wir die Definition nochmal durch:
COBOL ist kein Lebewesen und wir sprechen hier auch nicht von geologisch relevanten Zeiträumen. Aber wenn wir überlegen wie kurz es erst Computer gibt und wieviel von dieser Zeit schon COBOL auf ihnen läuft ("lebt"), dann ist COBOL steinalt. Als eine Art Vorfahr von COBOL kann man Lochkarten betrachten, jedenfalls haben diese einige Eigenschaften an COBOL vererbt. Ihre Spuren findet man noch immer im Aufbau von COBOLprogrammen.
Die Lochkarten konnten sich übrigens nicht an die sich immer schneller verändernde Umwelt anpassen. Wahrscheinlich nicht nur, weil sie gerne Stapel außerhalb der Computer bildeten und hin und wieder durcheinander gerieten.
COBOL hingegen hatte es sich bald, insbesondere auf Großrechnern, so richtig kuschelig gemacht, führte brav Rechenoperationen und was sonst so anlag aus, während sich immer neue Programmiersprachen entwickelten und um den Lebensraum auf PCs, Laptops und anderen Geräten konkurrierten. Hin und wieder rieben sich in der vergangenen Jahrzehnten wohl erstaunte IT-ler die Augen, wenn sie auf Großrechnern ("Raum mit geringem Selektionsdruck") COBOL fanden. Aber sie haben sich wohl gedacht "Läuft ja". Tja, und so ist COBOL immer noch da und wird es wohl noch eine Weile bleiben.
Allerdings werden nun allmählich die Programmierer knapp, weil viele nun allmählich in die verdiente Rente gehen wollen und zudem eine Programmiersprache, die von vielen Menschen für nahezu ausgestorben gehalten wird, eben auch seltener unterrichtet wird.

„Woher kommt COBOL?":

Bekanntlich ernähren sich Computer ja von Strom und interessieren sich nur dafür, ob grade welcher fließt oder nicht. Wenn man mit ihnen kommunizieren möchte, muss man das also mitttels Einesen (Strom an) und Nullen (Strom aus) tun. Also eigenlich total simpel. Ein A sieht für den Computer z.B. so 01000001 aus (Quelle: https://de.convertbinary.com/binaeralphabet/). Am Anfang war also der Maschienencode, der je nach Hardware spezifisch war.

Dumm nur, dass Binärcode ziemlich lange Ketten bildet, die unser Gehirn nicht gut verdauen kann. Somit wurde die erste Assemblersprache 1947 von Kathleen Booth entwickelt (Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Assemblersprache). Grandma COBOL (Grace Brewster Murray Hopper) kam daher Ende der 1940er Jahre auf die Idee, Computerprogramme in einer verständlichen Sprache zu verfassen, statt nur mit Einsen und Nullen und so kam COBOL in die Welt. (Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Grace_Hopper).

Unsere Habitatbewohner::

Codebeispiel COBOL:

Dieses Gehege ist leider noch leer. Demnächst zieht hier ein kleines COBOL-Progrämmchen ein.

Codevergleich COBOL mit Python (moderne Programmiersprache):

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